Barbara weint

Entsetzt von der rücksichtslosen Zerstörung des Hambacher Waldes durch RWE in der letzten Woche (November 2016) schrieb ein Mitglied unseres Vereins folgende Zeilen:

 

sie wendet sich ab
und weint.
dabei hatte sie sich, wie all die jahre,
eigentlich auf ihr fest anfang der woche gefreut,
die heilige barbara.

es war doch immer schön, wenn tausende bergleute sie als ihre patronin feierten, mit musik, glühwein, gutgesetzten reden.
doch jetzt, heute morgen, an diesem 28.november, musste sie mitansehen, dass ihre bergleute nicht nur die schätze des bodens bargen - und bei dieser arbeit hatte barbara die bergmänner immer gern beschützt - nein,
heute musste sie mit ansehen, wie ihre geliebten bergleute dem letzten verbliebenen rest an natur, an altem wald, an das erbe ihres kollegen arnoldus, diesem letzten rest des hambacher forstes zu leibe rückten, dabei auf ihren schutz pfeifend.
sie sah, dass im kreischen der kettensägen letzte skrupel ungehört abgeschüttelt wurden, die letzten inneren impule um den schutz der natur und der menschen, um bewahrung der schöpfung, dies alles ging im lärm des niedermachens unter, hatte keine bedeutung mehr,
und jetzt weiß sie,
sie wird nächste woche nicht an ihrem fest teilnehmen …