Römer für Buir ?

Archäologische Funde entlang der geplanten Trasse der Hambachbahn vor dem Dorf Buir

Genau weiß noch keiner, was direkt vor den Türen Buirs liegt, aber gebuddelt wird fleißig - genau dort, wo die Hambachbahn nach Planungen der RWE Power AG verlaufen soll.

Wie der Verein "Initiative Buirer für Buir" vor Ort und durch Nachfrage beim Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege erfahren hat, wird vor Buir eine alte römische Siedlung vermutet. Durch tiefergehende Analysen einer beauftragten Grabungsfirma soll nun festgestellt werden, was konkret wenige Meter unter der Erdoberfläche seit Jahrhunderten schlummert, und in welchem Umfang und Zustand dort Funde gesichert werden können.
Die Archäologen vermuten im jetzt aufgeschlossenen Grabungsfeld einen Ziegelofen aus römischen Zeiten und darüber hinaus weiter in Richtung des Wäldchens "Vogelsang" ein altes römischen Gehöft. Ziegelfunde scheinen dies zu bestätigen.

"Ältere Buirer haben uns schon vor einiger Zeit mitgeteilt, dass vermutet wird, dass nördlich des Wäldchens eine alte römische Burg stand," so Andreas Büttgen, Vorsitzender des Vereins, der sich seit Konkretisierung der Pläne der A 4 Verlegung unmittelbar an den Ortsrand für den Erhalt der Lebensqualität in Buir und somit gegen den Autobahnbau einsetzt. "Wir bitten die Bürger die Grabungen nicht zu gefährden oder das Land, welches sich noch in Privatbesitz befindet, zu betreten, wollten aber die Funde gerne der größeren Öffentlichkeit bekannt machen, damit sie nicht totgeschwiegen werden können."

Ob diese Grabungen den geplanten Bau der Hambachbahn oder gar die geplante Verlegung der A4 verzögern werden, oder sogar Umplanungen erfolgen müssen, wird sich noch zeigen müssen. Erfahrungsgemäß sind Kulturgüter - auch wenn sie möglicherweise einzigartige Dokumente unserer Vergangenheit darstellen- bedauerlicherweise kein Grund, die menschen- und naturverachtende Planung der A 4-Verlegung aufzuhalten. Ob die Römer mit den "Ureinwohnern" von Buir genauso viel Ärger hatten, wie mit einem kleinen gallischen Dorf?
Klar ist auf jeden Fall, dass für die modernen Energie-Imperatoren seitens der jetzigen wehrhaften Einwohner Buirs die Auseinandersetzungen damit weiterhin vorprogrammiert sein werden.

Wer weiß, was in Zukunft noch ausgegraben wird?