RWE schafft mit Zerstörung Bochheimer Wald und K53 Fakten
Initiative fordert von Minister Pinkwart Zerstörungs-Moratorium am Tagebau Hambach

Mit einem Sonderbetriebsplan will sich RWE die Zerstörung der K53 genehmigen lassen – parallel trifft das Unternehmen mit dem Verkleben von Fledermausnisthöhlen Vorbereitungen, den Bochheimer Wald zu roden. Das erweckt den Eindruck, die Planung des Manheimer Lochs sei längst entschieden. Dabei laufen derzeit die Festlegung der zukünftigen Tagebaugrenzen im Braunkohlenausschuss sowie die Bestimmung der Massengewinnung auf Basis unabhängiger Gutachten. Wir fordern von Minister Pinkwart ein Moratorium, damit RWE nicht irreversible Fakten für Mensch und Mitwelt schafft.

Erst kürzlich hatte RWE-Chef Krebber einen Kohleausstieg 2030 als machbar erklärt und Ministerpräsident Wüst spricht sich für den Erhalt der Dörfer aus. Angesichts des Tempos, das RWE bei der geplanten Zerstörung von Bochheimer Wald, K53 und dem Raum vor Manheim hinlegt, fragen wir uns, ob Schein und Sein nicht weit auseinanderklaffen und fordern die Landesregierung unmissverständlich auf, sich für die berechtigten Interessen der Anrainern nach Erhalt der bereits deutlich durch RWE-Vorhaben reduzierten Lebensqualität , der Kommune bzw. des Kreises hinsichtlich Strukturwandelmöglichkeiten einzusetzen. 

Foto: Hubert Perschke

„RWE behauptet über unterschiedliche Kanäle, die Zerstörungen für das Manheimer Loch und damit die Rodung des Bochheimer Waldes sowie die Zerstörung der K53 und des Raumes vor und von Manheim sei alternativlos. Doch das ist nicht erwiesen.“ So Andreas Büttgen von der Initiative Buirer fürBuir. Aktuell erfolgen von der Zivilgesellschaft initiierte und von der Bezirksregierung Köln beauftragte unabhängige Gutachten zu Mengen und Möglichkeiten erforderlicher Massen für die Sicherung des Tagebaus. Büttgen weiter: „RWE will aber bereits jetzt Massen gewinnen – auch zur Veräußerung als Baumaterial. Das ist nicht akzeptabel. Wir wundern uns auch sehr, dass die Stadt Kerpen anscheinend ruhig diesen Plänen zusieht, immerhin hat sie sich in einer Resolution deutlich gegen weitere Zerstörungen gewendet.“

Antje Grothus ergänzt: „Die von RWE geplanten Maßnahmen wären ein weiterer tiefer Einschnitt in die Lebensqualität der Bürger*innen und würden Raum für die übergreifend wichtig erachtete Biotopvernetzung der Bürgewälder sowie wichtige Flächen für den Strukturwandel zerstören.“

Wir haben Minister Pinkwart am 3. November mit beigefügtem Schreiben eindringlich um Intervention durch ein Zerstörungs-Moratorium gebeten und darüber hinaus Informationen zur K53 angefordert, die uns Anrainern bei der Umsetzung der Mitbenutzung einer zukünftigen Werkstraße Sicherheit garantieren.

Pressemitteilung der Initiative Buirer für Buir vom 6. November 2021