Tausende bei Sternmarsch "Alle Dörfer bleiben"

Mehr als dreitausend Menschen beteiligten sich am Samstag am Sternmarsch "Alle Dörfer bleiben" nach Keyenberg, um für den Erhalt der Dörfer am Tagebau Garzweiler zu demonstrieren, die noch immer von der Zerstörung durch den Tagebaubetreiber RWE bedroht sind. Von sieben betroffenen Orten in der Umgebung machten sie sich zu Fuß auf den Weg. Hinzu kamen drei Fahrradschweife.

Foto: Hubert Perschke

Einem Aufruf der Initiative Buirer für Buir folgend versammelten sich allein in Immerath (alt) mehr als vierhundert Menschen,  unter ihnen auch einige Baumschützer aus dem Wald, die morgens um sechs Uhr aufgebrochen und den ganzen Weg nach Immerath gewandert waren . Sie alle wollten den von der drohenden Umsiedlung Betroffenen ihre Solidarität bekunden und sich gleichzeitig weiter für den Erhalt des Hambacher Waldes einsetzen. Denn RWE wiederholt gebetsmühlenartig, dass beides, Erhalt der Dörfer und Schutz des Waldes, nicht möglich sei. Dabei belegt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, dass dies sehr wohl machbar wäre. Nach einer Auftaktkundgebung mit Redebeiträgen von Antje Grothus (Buirer für Buir), Dirk Jansen (BUND NRW) und Michael Zobel (Waldführung) sowie weiteren Redner*innen von FridaysForFuture Köln, Ende Gelände, Sofortiger Atomausstieg Münster und Greenpeace ging es unter musikalischer Begleitung einiger Musiker*innen vom Kwaggawerk zur Abschlusskundgebung mit weiteren Reden und Musik nach Keyenberg.

Der Sternmarsch war ein starkes Zeichen der Unterstützung für die Betroffenen, die sich gegen die Zwangsumsiedlung zu Wehr setzen. In allen Wortbeiträgen wurde aber immer wieder betont, dass sich die Aktion nicht gegen die Menschen richtet, die sich bereit mit der Umsiedlung abgefunden oder sie sogar  schon hinter sich haben. Ihre Entscheidung ist genauso zu respektieren wie die derjenigen, die in ihrer angestammten Heimat verbleiben wollen. Geradezu infam ist dagegen eine Anzeigenkampagne von der RWE, die ausgerechnet am Tag des Sternmarschs zum wiederholten Male veröffentlicht wurde, in der suggeriert wird, die Umsiedlungsgegner würden durch ihren Widerstand intakte Dorfgemeinschaften zerstören. Dabei ist es das Unternehmen, das die Natur, Häuser und Gemeinschaften zerstört.

Der Sternmarsch war ein deutliches Zeichen gegen dieses Unrecht