Spatenstich A 4 - gutgemeinte Symbolik für den IrRWEg missbraucht

Die Symbolik eines Spatenstiches ist entstanden, um zu zeigen, dass etwas Neues, Gutes und Aufbauendes für die Entwicklung unserer Gesellschaft entsteht.

Der überwiegende Anteil der Bevölkerung in den betroffenen Gemeinden Buir und Ellen kann bisher jedoch keine positiven Auswirkungen in dieser A4-Planung erkennen. Was soll auch gut sein an Lärm, Staub, verminderter Wohnqualität, Wertverlust der Immobilien, einem erhöhten Krebsrisiko etc.

Besser wäre es, wirklich voRWEg zugehen und die ökonomische Kraft des Energieunternehmens für besseren Schutz von Mensch und Natur einzusetzen. Dies könnte zum Beispiel durch

  • eine Einhausung im ortsnahen Bereichen (vgl. Lövenich) oder
  • durch eine veränderte Trassenführung oder
  • durch eine veränderte Energiepolitik, die derartige Eingriffe in die Natur überflüssig macht,

erfolgen.

Mit dem heutigen Spatenstich wird viel Geld unnötig in Beton gegossen - wir sind der Überzeugung, die Zeche zahlt der Steuerzahler für notwendig werdende Rückbaumaßnahmen nach Verhandlung der noch anstehenden vier Klagen gegen den Ausbau und die Verlegung der A4.

Unsere Heimaterde ist ein Stück Kultur, welches zerstört wird, ohne dass es eine rechtlich verbindliche Genehmigung zur weiteren Auskohlung des Tagebaus Hambach gibt. Hier wird unwiederbringlich eine einzigartige Kulturlandschaft zerstört.

Die zu erwartenden Lärm- und Schadstoffkonzentrationen, die bereits ohne gebündelte Betrachtung mit anderen Verkehrswegen bzw. Emittenten über den vorgeschriebenen Grenzwerten liegen, werden von den Bürgern aus Buir und Ellen nicht akzeptiert.

Eingriffe in die Natur bedeuten auch die empfindliche Störung von vielen Tier- und Pflanzenarten. Die vorgesehenen Ausgleichsflächen am Grubenrand in Ellen oder an der Mülldeponie Haus Forst sind weder im Wert noch von ihren Nutzungsmöglichkeiten mit den heutigen, bereits sehr geschrumpften Waldgebieten zu vergleichen und zudem schadstoffbelastet. Auch sogenannte freiwillige Leistungen des Bergbauunternehmens ändern daran nichts.

Wir sind sicher, dass die in Leipzig anhängigen vier Klagen die Bauherren aus Politik und Wirtschaft zwingen werden, ihre Planungen noch einmal zu überdenken. Erst dann könnte ein neuer Spatenstich erfolgen, der als positives Symbol zu einer guten Lösung für Mensch und Natur führt.

(Pressemitteilung "Initiative Buirer für Buir" vom 05.09.2008)