Initiative Buirer für Buir unterstützt Buirer Privatklage

Die Initiative Buirer für Buir (BfB) verfolgt auf Basis der erwirtschafteten Gelder eine Doppelstrategie. Unabhängig von der BUND-Verbandsklage, die erst durch die Einbindung des von der Interessengemeinschaft Buirer für Buir erwirtschafteten Klagefonds ermöglicht wurde, wird es zusätzlich eine von der Initiative Buirer für Buir (BfB) unterstützte Privatklage gegen den "Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau und die Verlegung der Bundesautobahn 4" geben. Auf diese Privatklage wird sich die Initiative in Zukunft konzentrieren.

Am 21.12.2007 endet die Frist zur Klageerhebung gegen den Planfeststellungsbeschluss.

Fristgerecht wird nun eine Privatklage eingereicht, die von der Initiative BfB finanziell unterstützt wird. Ziel der Privatklage ist die Abwendung der unmenschlichen Folgen wie z.B. unzumutbare Lärm- und Feinstaubkonzentrationen, die durch die Verlegung der A4 für Buir entstünden. Durch die Bündelung der unterschiedlichen Verkehrswege: Autobahn, Bundesbahn, S-Bahn und Kohlebahn sowie den Betrieb des stetig näher kommenden Tagebaus sind Emissionsbelastungen für Buirer Bürger zu erwarten, die weit über das erträgliche Maß hinaus gehen werden.

Nach Einreichen beider Klagen unterstützen die beiden ortsansässigen Initiativen "Buirer für Buir" und die "Bürgerinitiativen gegen die Verlegung der A4 (BI)" von nun an unterschiedliche Vorgehensweisen. Während sich die BI alleinig auf die BUND-Verbandsklage konzentriert, deren Schwerpunkt Naturschutzthemen sind, vertreten die BfB - und das als einzige Klage-unterstützende Organisation vor Ort -direkte Buirer Interessen.

"Seit Beginn unserer Aktivitäten haben wir größten Wert darauf gelegt, uns im Wesentlichen auf den Erhalt und Ausbau der Lebensqualität in Buir zu konzentrieren" so Peter Abels, Sprecher der Initiative Buirer für Buir. "Natürlich ist die Verlegung der A4 zur Zeit das größte Bedrohungsszenario, dem wir uns mit voller Kraft und Engagement entgegen stellen. Wir haben uns daher entschieden, mit dem Klagefonds, der mit breiter Unterstützung der Bevölkerung sowie ortsansässigen Vereinen, Firmen und Institutionen aufgebaut werden konnte, die Verbandsklage des BUND zu unterstützen, um auf diesem Wege die Chance zu verbessern, dass die Autobahn nicht verlegt wird. Parallel wird eine Privatklage finanziell unterstützt, um unmittelbar und ausdrücklich Buirer Interessen zu verfolgen".

Die Initiative wird in den kommenden Monaten weitere Veranstaltungen durchführen, um in einem langen und möglicherweise kostspieligen Prozess weiter auch finanziell abgesichert zu sein. "Wir sind nach wie vor auf die Unterstützung der Öffentlichkeit angewiesen - wir sind uns aber auch sicher, diese zu bekommen: immerhin setzen wir uns mit der Privatklage ausdrücklich für die Lebensqualität in Buir ein. Kurzfristig wollen wir die noch benötigten Restmittel für die Privatklage zusammen bekommen und bitten die Buirer - aber auch alle Interessierten, die ein Zeichen gegen den zu befürchtenden Wahnsinn setzen wollen - um Unterstützung" führt Peter Abels weiter aus.

Leider seien ja durch die Stadt Kerpen, die sich in der Ratssitzung am 11.12.2007 gegen eine Unterstützung einer Privatklage ausgesprochen hatte, die Buirer Interessen nicht weiter vertreten worden. "Diesen Ratsbeschluss haben wir im Übrigen nicht einfach so hingenommen" berichtet Peter Abels. "Wir haben den Beschluss des Rates der Stadt Kerpen unter Bezugnahme auf die Gemeindeordnung wegen Befangenheit einiger Ratsmitglieder angefochten". Entgegen der in der Gemeindeordnung festgeschriebenen Vorgabe hatten Ratsmitglieder, die bei der verfahrensbeteiligten RWE Power AG beschäftigt und damit finanziell abhängig oder anderweitig mit dem Konzern verflochten sind, an der Entscheidung teilgenommen. Sie hätten sich weder an der Beratung beteiligen, noch über einen Beschluss abstimmen dürfen - dies ist auch von der Bürgermeisterin nicht erkannt worden.

"Die Zukunft von Buir müssen wir im Interesse unserer Kinder jetzt selbst in Hand nehmen - und das unter Ausschöpfung aller Möglichkeiten" resümiert Peter Abels. "Dabei wünschen wir allen Klägern entlang der Trasse, mit denen wir ausgezeichnet vernetzt sind, auch die notwendige Portion Glück bei der Umsetzung der jeweiligen Ziele!"

Wer die Klage für den Erhalt der Lebensqualität in Buir unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende auf das Konto der Initiative Buirer für Buir tun, welches in Kürze extra für die Unterstützung der Privatklage neu eingerichtet wird, oder die bekannten Initiativenmitglieder vor Ort ansprechen.

Für Rückfragen: Peter Abels, Sprecher der Initiative "Buirer für Buir", Mobiltelefon: 0162 / 2164311

(Pressemitteilung der Initiative "Buirer für Buir" vom 18.12.2007)

 

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A 4 Verlegung in vorauseilendem Gehorsam?

 

Gespannt wartet man in Buir auf die öffentliche Auslegung des rund 300 Seiten umfassenden Beschlusses zur Verlegung der A 4. Von heute (7.) an bis zum 21.11. 2007 werden die Unterlagen im Rathaus der Stadt Kerpen ausliegen. Nach Ende der Auslegungsfrist bleibt dann ein Monat Zeit, um gegebenenfalls Klage gegen diesen Beschluss zu erheben.

Peter Abels und seine Mitstreiter von der Initiative Buirer für Buir rechnen nicht mit wesentlichen Verbesserungen zum Schutz der betroffenen Bevölkerung: " Nach allem was wir während der letzten Monate in den Auseinandersetzungen rund um dieses Bauvorhaben erleben mussten, können wir zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht davon ausgehen, dass unsere konstruktiven Vorschläge von den Behörden aufgegriffen wurden. Leider ist auch der zuständige Minister, Herr Oliver Wittke, unseren Einladungen nach Buir nicht gefolgt, um sich vor Ort ein Bild von der Problematik zu verschaffen." Vielmehr gehe die Desinformationspolitik gegenüber den Bürgern weiter, ärgert sich Abels. Die Pressemitteilung der Planfeststellungsbehörde vom 22.10.2007 würde dem Bürger einmal mehr suggerieren, dass die A 4 Verlegung an den direkten Ortsrand von Buir notwendig und nicht mehr abwendbar sei. So heißt es u.a.: " Die Verlegung der A 4 wird notwendig, da der Braunkohletagebau Hambach die jetzige Strecke voraussichtlich 2017 erreichen wird."

Hierzu heißt es in der Stellungnahme der Initiative Buirer für Buir: Die Verlegung der A 4 wird nur deshalb notwendig, weil RWE Power aus taktischen Erwägungen heraus schon in den siebziger Jahren die Abbaugrenze im 2. Rahmenbetriebspaln (12/2 ) so genehmigen ließ, dass die jetzige Autobahntrasse auf einer Länge von 3,5 km gerade einmal 300 m überschritten wird.

Um den Verkehr auf der A 4 aufrecht zu erhalten, würde es also auch ausreichen die A 4 hier um einige hundert Meter Richtung Süden zu verschwenken.

Auch bei dem Datum 2017 hätten die Behörden, die ja eigentlich gemäß ihrem Auftrag als Interessenvertreter des sie bezahlenden Volkes handeln sollten, sich einseitig auf Angaben des Bergbautreibenden RWE Power gestützt, so die Initiative weiter. Der Initiative liegen Berechnungen des BUND vor, die unter Berücksichtigung der jetzigen Kraftwerksstruktur und aktuellen Fördermengen ein Erreichen der jetzigen A 4 erst für 2036 vorsehen.

Darüber hinaus sei zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht sicher, ob die Flächen vor Buir bergbautechnisch jemals in Anspruch genommen würden. Ein Antrag zur Genehmigung des dritten Rahmenbetriebsplanes, der diese Inanspruchnahme bis Buir und auch das Abbaggern des Dorfes Manheim vorsieht, ist von RWE Power noch nicht einmal eingereicht worden.

Erschwerend dürfte für RWE Power auch hinzukommen, dass betroffene Bürger, gestützt auf das "Pütz Urteil" (Tagebau Garzweiler), in Zukunft frühzeitig in die Planungen mit einbezogen werden müssen. Damit ist bei der Genehmigung eines neuen Rahmenbetriebs-planes erstmals auch die Öffentlichkeit beteiligt.

Dass eine Fortführung des Tagebaus auch nach dem Erreichen der jetzigen A4 - Trasse (2036) energiepolitisch sinnvoll ist, wird auch von Experten zunehmend in Frage gestellt. Insbesondere seitdem ins Bewusstsein gerückt ist, dass das rheinische Braunkohlerevier zu den größten CO 2 - Emittenten in Europa gehört.

Die Zeit bis 2036 könnte sinnvoll genutzt werden, gezielt in regenerative Energien zu investieren - einem Geschäftsfeld, welches RWE Power nach aktuellen Presseinformationen ja verstärkt ausbauen will. Ein zweifelsohne heftiges fast visionäres Umdenken bei den großen Stromkonzernen wie RWE Power ist zwingend notwendig, wollen sie überhaupt in Zukunft überleben und Arbeitsplätze nicht nur erhalten sondern ausbauen. Und liegt hierin nicht auch eine Art soziale Verpflichtung gegenüber Mensch und Umwelt, nachdem man sich Jahrzehnte eine goldene Nase verdient hat, u.a. dank der großartigen Unterstützung verschiedenster Regierungen, die CO 2 Zertifikate großzügigst verschenkte.

Bis heute fehlt somit nach den vorliegenden Fakten, sowohl für die Umsiedlung des Ortes Manheim, wie auch für eine Verlegung der A 4 aus Sicht der Betroffenen, die rechtliche Grundlage.

Die Initiativen gegen die Verlegung der A 4 befürchten, dass das Verkehrsministerium in vorauseilendem Gehorsam gegenüber dem Energieriesen RWE mit der Verlegung zum jetzigen Zeitpunkt Fakten schaffen will, von denen lediglich das Wirtschaftsunternehmen finanziell profitieren wird. Die betroffenen Bürger dagegen sollen eine Vielzahl nicht vertretbarer finanzieller Einbußen sowie eine massive Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität erleiden.

Deshalb rufen sie die BürgerInnen und Bürger weiter zur Unterstützung auf - denn Buir will die A 4-Verlegung nicht klaglos hinnehmen.

(Pressemitteilung der Initiative "Buirer für Buir" vom 06.11.2007)

 

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Planfeststellungsbeschluss von Minister Wittke unterschrieben

 

Wie das Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen in einer Pressemitteilung vom 22.10.2007 mitteilt, hat Minister Wittke den Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau und die Verlegung der Autobahn A4 zwischen Kerpen und Düren unterschrieben.
Wir, die Initiative "Buirer für Buir", werden nach der Veröffentlichung (Auslegung im Rathaus) den Planfeststellungbeschluss auf alle Klageoptionen hin gründlich prüfen und die notwendigen Schritte einleiten, um seine Umsetzung doch noch zu verhindern.
Wir rufen alle Buirer dazu auf, uns dabei zu unterstützen.

 

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Besuch einer CDU-Delegation beim Landesverkehrsminister in Düsseldorf am 26.08.2007

 

Frau Rita Klöpper (MdL) hatte sich für die Realisierung eines Besuchstermin von Herrn Ripp, Frau Hedi Reintgen-Cremer, Frau Lambertz und Herrn Frambach beim Verkehrsminister Oliver Wittke eingesetzt, nachdem der Minister zahlreichen Einladungen aus Buir nicht gefolgt war und mehrere bereits bestätigte Termine mit der CDU-Fraktion kurzfristig abgesagt hatte.

Freundlicherweise überreichte die Delegation auch ein Anschreiben und den Kalender Visionspreis 2007 der Buirer für Buir, in dem die Kinder die Zukunft ihres heimatdorfes Buir in Bildern darstellen.
 

 

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Junge Künstler aus Buir für große Zivilcourage mit Rundflug belohnt

 

Bei strahlendem Sonnenschein konnten die drei Gewinner des Visionspreises 2007 am vergangenen Sonntag ihren Gewinn einlösen: in einer Cessna flogen sie über Buir und den näherkommenden Tagebau Hambach und betrachteten ihre Heimat aus der Vogelperspektive.

Für die Initiatoren des Visionspreises 2007 waren die strahlenden Kinderaugen nach dem Flug und die ermutigenden Gespräche mit den Familien eine große Motivation, sich weiterhin für eine lebenswerte Zukunft in Buir einzusetzen. Vor allem, da sie allesamt selber von der geplanten Verlegung unmittelbar an den Ortsrand von Kerpen-Buir betroffen sind.

Den von der Initiative Buirer für Buir organisierten Kunstwettbewerb "Wie sehe ich die Zukunft von BUIR?" hatte Arno Meyer (6 Jahre) in der Einzelwertung mit einem großformatigen Bild gewonnen. Seine Schwester Sophia Meyer und ihre Freundin Kim Rolshoven (beide 10 Jahre alt) gewannen in der Gruppenwertung mit einer Geschichte.

"Das war echt cool", kommentierten die beiden Gewinnerinnen in der Gruppen-wertung des Visionspreises 2007, nachdem sie den gewonnenen Rundflug über Buir sichtlich genossen hatten. Sophia Meyer und Kim Rolshoven, beide 10 Jahre alt, hatten ihren Mut auch während des Fluges unter Beweis gestellt. Mehrmals hatten sie den Piloten aufgefordert, doch mal ein paar Loopings zu drehen oder andere waghalsige Manöver zu fliegen.

Mutig hatten sich die beiden Mädchen auch schon als Protagonistinnen in der von ihnen geschriebenen Gewinner-Geschichte mit dem Titel "Die Zukunft von Buir" gezeigt.

Darin besetzen sie einen Baum in Buir, der gerade gefällt werden soll und der kleine Bruder fährt einen Bagger bis zur Fahruntüchtigkeit vor eine Mauer.

Als der Baggerfahrer sich bei der Polizei Hilfe holt, eilt die ganze Schulklasse zur Unterstützung herbei, aber ohne Erfolg. Enttäuscht, dass trotzdem weiterhin Felder und Wälder dem Bagger weichen sollen, packen die Buirer Kinder ihre Koffer und wollen das Dorf verlassen. Dabei werden sie aber von der Bürgermeisterin aufgehalten, die der Meinung ist, dass Buir ohne Kinder keiner will (so lautet auch der Untertitel der Geschichte) und damit das Blatt zum Guten wendet. Und so kann die Landschaft vor Buir - wenigstens in der Geschichte - erhalten bleiben. Fett gedruckt ist auf der letzten Seite zu lesen "Dies ist nur eine Geschichte, aber wir sind fest entschlossen, es genau so zu machen !!!!" Besonders der erst im Juli diesen Jahres verstorbene Buirer Autor Peter Nonn hatte sich als Mitglied der Jury, die mit weiteren namhaften Künstlern aus der Region besetzt war, dafür eingesetzt, dass diese, Zivilcourage ausdrückende Geschichte, einen besonderen Preis verdiene.

Für die beiden Mädchen, so die Eltern, ist es nicht bei dieser einmaligen Beschäftigung mit dem Thema geblieben. Sie haben bereits ein "Greenteam" gegründet und versuchen so weiter als jüngste Retter von Buir tätig zu sein.

Für den erst 6jährigen Arno Meyer hatte der sonst als Lufthansakapitän tätige Pilot eigens eine Sitzerhöhung für die Cessna mitgebracht. Arno staunte besonders darüber, wie winzig klein Buir aus der Luft betrachtet, im Vergleich zum Braunkohleloch und dem Bagger, erscheint.

Die Jury hatte sein Bild einstimmig für den 1. Platz in der Einzelwertung nominiert, weil es eine große Dynamik ausstrahle. Arno hatte mit einem DIN A 4 Zeichenblatt begonnen und dann nach und nach noch 5 weitere Blätter in gleicher Größe angefügt. Seine größte Sorge galt dabei den Igeln, die unter einem gerade umkippenden Baum hervorlaufen und einem Vogel, der aus seinem Nest fällt. Auf die Frage, warum er nicht wolle, dass die A 4 so nah an Buir heran verlegt werden solle, antwortete er, dass es dann ja so laut würde und er auch nicht mehr zu dem Tümpel im Wald könne. Die dort wohnenden Kaulquappen müsse er dann wohl alle in sein Aquarium umsiedeln.

Arnos Vater, der seinen Sohn auf dem Flug begleiten durfte, wurde durch den herrlichen Ausblick auf die ausgedehnten Felder und Wälder, die er von Spaziergängen und Radtouren mit seiner Familie kennt, aber auch von den bedrohlichen Ausmaßen des Hambacher Braunkohlelochs in seiner Meinung bestätigt, dass man so eine Initiative wie die Buirer für Buir unbedingt unterstützen müsse. Um sich für den Erhalt seiner Lebensqualität einzusetzen und sein durch den Flug belastetes Klimakonto wieder aufzufüllen, entschied er sich spontan für eine Spende in den Klagefonds gegen die Verlegung der A4.

Familie Meyer freute sich besonders darüber, dass beide Kinder zu den Gewinnern gehören. Sie fühlen sich wie viele Familien in Buir nach dem Bekanntwerden der Pläne zur Autobahnverlegung regelrecht betrogen.

Ute Meyer äußerte sich betroffen und traurig: " Mein Erspartes, dass ich erst 2004 in den Kauf unseres Hauses in Buir gesteckt habe, wird bald nichts mehr wert sein." Weder der Immobilienmakler noch ein Politiker hatten sie über die A 4 Problematik informiert, obwohl die Meyers gefragt hatten, ob in Buir ein gesundes Aufwachsen ihrer Kinder in einer ruhigen Umgebung und in dörflichen Strukturen möglich sei.

So stehen sie stellvertretend für die vielen Familien, die aus ebendiesen Gründen gerade während der letzten Jahre ein Haus in Buir erworben haben und nun neben ihrer Lebensqualität auch ihre Lebensplanung gefährdet sehen.

(Pressemitteilung der Initiative "Buirer für Buir" vom 23.10.2007)

 

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Buirer Klagefonds gegen A4 weiter ausgebaut

 

Buir geht gut gerüstet in die entscheidende Phase der geplanten A4-Verlegung.

Vor knapp einem Jahr gründeten engagierte Buirer Bürger die Initiative "Buirer für Buir" mit dem Ziel, die Lebensqualität in Buir zu erhalten und auszubauen. Diese wird massiv bedroht durch die geplante Verlegung der Autobahn A4 unmittelbar neben die Bundes- und S-Bahntrasse am Ortsrand von Buir. Die geplante Verlegung der A4 stellt sich für die Betroffenen als einseitige Interessenvertretung der zuständigen staatlichen Planungsbehörden zugunsten des Energiekonzerns RWE Power dar, welcher den Tagebau Hambach in den kommenden Jahrzehnten ebenfalls bis zum Ortsrand von Buir erweitern will. Die berechtigten Interessen und Einwände der Bürger werden nicht wirklich ernst genommen.

Inzwischen hat die Initiative mehrere kleine und 4 große Veranstaltungen durchgeführt. Mit Unterstützung von Buirer Vereinen sowie einem großzügigen Spendenverhalten von Privatpersonen und Firmen aus der Region konnte der Klagefonds aufgrund des Aktionstages um mehr als 4000,- € erneut aufgestockt werden.

Zu den Highlights gehörte sicherlich der Aktionstag A4 auf dem Gelände der Buir-Bliesheimer Genossenschaft, genau dort, wo die A 4-Trasse verlaufen soll. Der Tag war geprägt von der lebhaften Auseinandersetzung der Buirer Bürger mit den direkten Folgen, die die geplante A4-Verlegung mit sich bringen wird. Radio Erft war vor Ort und moderierte die Auseinandersetzung zwischen der Straßenbaubehörde und der RWE Power AG einerseits und den Buirer Bürgern auf der Gegenseite andererseits. Glanzvoller Abschluß dieses gelungenen Aktionstages war das Konzert "Swinging A4". Überregionale Aufmerksamkeit konnte durch die Verleihung des Visionspreis 2007 erreicht werden. Buirer Kinder zwischen 4 und 16 Jahren konnten ihre Erwartungen für ihre Zukunft in Buir vor dem Hintergrund der Planungen künstlerisch darstellen. Ein ansprechender Kunstkalender mit allen Werken kann bei Blumen Dahmen in Buir oder beim Gemüsehof Pohl in Buir oder über die Kontaktadresse unter www.buirerfuerbuir.de für 15,-- Euro erworben werden.

Zur Zeit beschäftigt sich die Initiative vor dem Hintergrund der in Kürze zu erwartenden Entscheidung des zuständigen Ministeriums mit der inhaltlichen Vorbereitung von möglichen Klagen. Dazu gehören z.B. weitere Gespräche mit Anwälten und Gutachtern sowie die inhaltliche Vertiefung diverser Themen, die Einfluß auf eine erfolgreiche Klage haben können - dies alles in enger Koordination mit der "Bürgerinitiative gegen die Verlegung der A4" und der Unterstützung fachkundiger Bürger und Gutachter.

Für das kommende Jahr sind dann wieder in Absprache mit den Buirer Vereinen weitere Veranstaltungen geplant, um den Klagefonds weiter zu füllen. Interessenten können die Initiative "Buirer für Buir" durch Sach- und Geldspenden aber auch durch tatkräftige Mitarbeit unterstützen. Erfahren Sie Näheres unter www.buirerfuerbuir.de.

(Pressemitteilung der Initiative "Buirer für Buir" vom 10.10.2007)

 

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  Die Bilder der Kinder, die im Juni am Visionspreis 2007 teilgenommen haben, sind nun in einer Ausstellung im Kreishaus in Bergheim zu sehen. Die Ausstellung dauert noch bis zu 12. Oktober 2007.
 

   

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Buir, Juli 2007

Liebe Buirerinnen und Buirer,

um festzustellen, welche Möglichkeiten am aussichtsreichsten sind, um gegen den für das Ende dieses Sommers zu erwartenden Planfeststellungsbeschluss zu klagen und damit die Verlegung der A 4 zu verhindern, können Sie uns unterstützen, wenn Sie im Jahre 2005 einen Einwand geschrieben haben.

Ihr Einwand vor dem Anhörungsverfahren war individuell erstellt?

  • Viele der 1.200 schriftlichen Einsprüche basierten auf einer Vorlage der Bürgerinitiative gegen die Verlegung der A4. Es gibt aber auch zahlreiche Ergänzungen bzw. individuelle, selbst erstellte Einsprüche
  • Wir wollen die individuellen Einsprüche auswerten, um die Themen mit bester Aussicht auf Klageerfolg zu finden - und wir wollen Chancengleichheit mit den Institutionen und Unternehmen, die ggf. verklagt werden müssen (denn diese haben bekanntlich alle Unterlagen)

Bitte geben Sie uns eine Kopie Ihres individuellen Einspruches!
Wir, die Initiative "Buirer für Buir" (BfB) und die Bürgerinitiative gegen die Verlegung der A4 (BI) garantieren, dass wir die Einsprüche nur auswerten; ohne die ausdrückliche Zustimmung der Einspruchnehmer erfolgen keine unabgesprochenen Aktivitäten - Datenschutz ist für uns im Gegensatz zur Bezirksregierung Köln und RWE Power zwingender Bestandteil unserer Gesellschaft.
Bitte werfen Sie die Kopie Ihres Einspruches, wenn möglich, bis zum 6. August 2007 ein bei Peter Abels, Bahnstr. 45, Buir (direkt gegenüber ehemaliger Gaststätte Rixen) - oder wenden sich an Ihnen bekannte Mitglieder der BfB bzw. BI.
Wir freuen uns über Ihre Unterstützung zur Sicherung der Lebensqualität in Buir.

Bürgerinitiative gegen die Verlegung der A4 und "Buirer für Buir"

 

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"Aktionstag A4" und "Swinging A4" - ein gelungenes Fest

Der 16. Juni 2007 war ein rundum gelungener Tag. Der Feldgottesdienst mit einer beeindruckenden Predigt von Pfarrer Pilger (hier der Text), die Visionen der Kinder, die Aktionen der Vereine, Bauern und anderer, die Interviews durch Radio-Erft und das geniale Konzert unserer Sänger/Musiker mit dem sinfonischen Blasorchester Hilgen-Neuenhaus werden sicher noch lange in uns nachklingen.

Wir haben bewiesen, dass es uns Buirern um Lebensqualität und eine starke Dorfgemeinschaft geht, die es versteht, sich für ihre Interessen einzusetzen, und dabei eine Menge Spaß hat.

Wir bedanken uns bei allen, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben, sei es als Mitwirkende, als Sponsoren, als Helfer vor Ort. Ausdrücklich danken wir auch all denen, die im Hintergrund geholfen haben - durch Kuchenbacken, Kaffeekochen, Ausleihen von Tischen, Bänken und anderen Gegenständen oder durch die eine oder andere Dienstleistung.

 

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Buir banal - das Kölner Improvisationstheater "Lamäng" begeisterte im ausverkauften Evangelischen Gemeindehaus Buir

Buir banal - so lautete der Untertitel der diesmaligen Veranstaltung der Initiative "Buirer für Buir". Die rund 80 Gäste im ausverkauften Evangelischen Gemeindehaus Buir wurden von Anfang an mitgerissen von einer teils witzigen, aber auch nachdenklich stimmenden Interpretation von Themen rund um die Verlegung und den Ausbau der A4 sowie der Tagebauerweiterung.

Gekonnt griffen die Akteure von Lamäng Erlebnisse und Gefühle der Theaterbesucher auf. So spielten sie das Hin- und Hergerissensein eines ehemaligen RWE-Mitarbeiters, der einerseits an seine Altersversorgung mit Aktienwerten des Konzerns denkt - andererseits aber ganz stark betroffen und sogar wütend ist, weil sein ehemaliger Arbeitgeber seinen Heimatort und die Menschen, die hier leben, seiner Meinung nach, so unmenschlich behandelt.
 

Langanhaltenden Applaus und großes Gelächter erntete die Darstellung des Alptraums eines Zuschauers: "Der Tag der Autobahneröffnung" durch Herrn Minister O. Wittke. Der Mann, der sich seit Monaten nicht nach Buir traut, um sich Buirer Fragen zu stellen, thront in dieser Szene auf einem Podest und blickt auf sein Werk: die Autobahn. Er genießt die abertausend Fahrzeuge hinter dem roten Band, die nur auf ihn und seinen Fingerzeig warten. Dann kommt der Höhepunkt: Herr O. Wittke durchschneidet majestätisch das rote Band, die Motoren heulen auf und die Verkehrslawine bricht in einem steten Strom an Buir vorbei. Ein Dauerlärm, der in dieser Szene nur einmal kurz von einem vorbeirollenden Güterzug übertönt wird. "Die erste Nacht danach" schloss sich an. Die dargestellten Buirer Bürger fanden wegen des Lärms keinen Schlaf....

Als seien die Akteure dabei gewesen, spielten sie Szenen aus der Bürger-Anhörung im vergangenen Frühjahr in Bergheim. Jeder, der diese Veranstaltung miterlebt hat, fühlte sich dorthin zurückversetzt: haargenau passend dargestellt wurden Gestik und Tonfall einer arroganten und für die anwesenden Buirer Bürger herabwürdigenden Verhandlungsführung und der schockierende Datenschutzskandal, bei dem RWE wohl zu Unrecht vollständige Einsprüche(Einwände) und persönliche Daten von der Bezirksregierung erhalten hatte.

Nach zwei Stunden gab es stehenden Applaus für die Akteure. Alle waren sich einig: der Abend hat Mut gemacht und viele Buirer in ihrem Kampf gegen die A4 bestätigt. Dies zeigte sich auch in den Gesprächsrunden, die sich spontan nach der Veranstaltung zusammen fanden. Darüber hinaus kann durch die Erlöse aus dem Verkauf von kleinen Köstlichkeiten und Getränken sowie den Eintrittsgeldern der Klagefond weiter ausgebaut werden. Denn den Auftritt von LAMÄNG hatte ein Buirer Bürger gespendet (!).

Auf der nächsten Veranstaltung am 16.06.2007 wendet sich die Initiative Buirer für Buir mit dem "Aktionstag A4", einer Leistungsschau rund um Buirer Vereine und Unternehmen, wieder an die Buirer Bürger, sowie alle Interessierten aus der Region.

An diesem Tag werden auch die Gewinner des Kunstpreises "Visionspreis 2007" für Kinder und Jugendliche bekannt gegeben.

Abends wird das Konzert Swinging A 4 in der Aula mit Buirer Chören, dem Posaunenchor und einer Bigband den ereignisreichen Tag abrunden.
(Pressemitteilung der Initiative "Buirer für Buir" vom 10.05.2007)

 

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  Die Initiative "Buirer für Buir" kann nach ihrer ersten Veranstaltung - "Rock Around A4" am 3.11.2006 - stolze 4.000,-- Euro als Grundstock für den Klagefonds verbuchen. Am 24.02.2007 überreichten Buirer Bürger der Initiative symbolisch einen Scheck. Peter Abels, der die Initative nach außen vertritt, meinte hierzu: "Das ist das Ergebnis aller, die mitgewirkt haben - ob als helfende Hände, Musiker, Sponsoren oder Organisatoren. Hier haben alle unter Beweis gestellt, dass Buir, so wie es ist, lebenswert und liebenswert ist - und das soll auch so bleiben".