Diskussion über Greenpeace-Studie im Kreistag

Zu einer gemeinsamen Sondersitzung der Ausschüsse für Umwelt und Energie, Kreisentwicklung und Soziales des Rhein-Erft-Kreises waren verschiedene Experten geladen. Deren Aussagen sind aus Buirer Sicht alles andere als beruhigend.

Thema der Sondersitzung war die von Greenpeace veröffentlichte Studie "Tod aus dem Schlot", in der es um die gesundheitlichen Auswirkungen von Kohlekraftwerken geht und die in der Sitzung von Gerald Neubauer noch einmal vorgestellt wurde. In einem Punkt waren sich die geladenen Fachleute einig: An der von Greenpeace in Auftrag gegebenen Untersuchung der Universität Stuttgart ist aus wissenschaftlicher Sicht nichts auszusetzen. Zu kritisieren seien die von Greenpeace daraus gezogenen Schlussfolgerungen.

Während Karl- Heinz Puch, Referent für Umwelttechnik, Chemie, Sicherheit und Gesundheit bei VGB PowerTech Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Braunkohlekraftwerke schlicht in Abrede stellte, vertrat Prof. Dr. Thomas Eikmann vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Justus Liebig Universität Gießen die Auffassung, dass es wichtiger sei, die Schadstoffbelastung aus dem Strassenverkehr zu reduzieren. Je näher man an einer Autobahn wohne, desto größer sei das Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken.

Nachdem Dirk Jansen vom BUND NRW darauf hingewiesen hatte, dass die Feinstaubbelastung aus den Tagebauen in der Greenpeace-Studie noch gar nicht berücksichtigt worden ist, bestätigte Dr. Klaus Voigt vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) diesen Punkt und erklärte, dass die Feinstaubemmissionen der Tagebaue größer seien als die der Kraftwerke.

Wie auch immer dass Verhältnis der verschiedenen Schadstoffquellen zueinander zu beurteilen ist, für Buir bedeuten die Aussagen der Experten nichts Gutes: Im nächsten Jahr wird die sechsspurige Autobahn A4 direkt am Ortsrand eröffnet. In ca. 15 Jahren stehen die Braunkohlebagger nur noch wenige Meter entfernt. Und wenn, wie in den letzten Tagen, der Wind aus nordöstlicher Richtung weht, addieren sich in Buir die Schadstoffbelastungen aus Kraftwerken, Tagebau, Hambachbahn und Autobahn. Keine schönen Aussichten!

Hier einige Presseartikel zu der Sitzung im Kreistag:
http://www.werbe-post.de/rag-wp/docs/730434/bergheim
http://www.ksta.de/bergheim/kraftwerk-studie-diskussion-um--tod-aus-dem-schlot-,15189172,23658436.html
http://www.rundschau-online.de/rhein-erft/panikmache-kritik-an-studie--tod-aus-dem-schlot-,15185500,23681888.html